Sekundarschulhaus Sursee

MAK architecture

Seit rund hundert Jahren ist Sursee ein wichtiges Zentrum für Schulen und weitere Bildungsinstitutionen. Dieses umfasst das Oberstufenzentrum, das Berufsschulzentrum mit Wirtschaft, Informatik und Technik, Gesundheit und Soziales sowie Natur und Ernährung, die Kantonsschule als Maturitäts- und Diplommittelschule sowie das Bildungs- und Beratungszentrum für Milchwirtschaft, Haus- und Landwirtschaft. Sonderschulen für Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen ergänzen das Angebot. Aufgrund entsprechender Prognosen und Entwicklungen der Schülerzahlen wird für das Schuljahr 2023/24 ein neues, viertes Sekundarschulhaus für 12 Klassen benötigt. In einer Vorsondierung wurden verschiedene Standorte in der Region geprüft und die Standortgemeinden einigten sich auf zwei mögliche Standorte auf dem Gemeindegebiet der Stadt Sursee.

Eine Machbarkeitsstudie lieferte die Grundlage für den definitiven Standortentscheid: Der Neubau des Sekundarschulhauses soll auf dem Zirkusplatz zwischen dem prägenden ökologischen Ausgleichs- und Naherholungsraum der Sure und der Stadthalle entstehen. Das Raumprogramm kann in einem Baukörper umgesetzt werden oder auf mehrere Baukörper aufgeteilt werden. Zu einem späteren Zeitpunkt soll das Schulhaus um 6 Klassenzimmer erweitert werden können. Das neue Sekundarschulhaus profitiert von den vielfältigen Synergien zum nahe gelegenen Oberstufenzentrum. Verschiedene Schulräume und die Außensportanlagen werden auf dem bestehenden Oberstufencampus genutzt, so dass optimale Wegbezüge wichtig sind. Die neuen Pausenplätze und das Allwetterspielfeld werden außerhalb der Schulzeiten für alle offen sein.

3D-Architekturvisualisierung: Sekundarschulhaus Sursee
loomn | Innenansicht: Sekundarschulhaus Sursee

Der ökologische Ausgleichs- und Naherholungsraum der Sure, der die Stadt Sursee wesentlich prägt, kann so eine attraktive Erweiterung erfahren. Heute befinden sich auf dem Areal 115 markierte und bewirtschaftete Parkplätze und bei Bedarf können zusätzliche Parkplätze auf dem Kiesplatz genutzt werden. Im Wettbewerbsprogramm wird davon ausgegangen, dass ein öffentliches Parkplatzangebot mit 150 Stellplätzen zur Verfügung stehen soll. Neu soll es aber von der Ringstraße her erschlossen werden und zugunsten von neuem Außenraum platzsparend untergebracht werden. Es ist dabei anzustreben, zwei Drittel der Parkplätze in einer Einstellhalle oder einem Parkhaus zusammenzufassen. Das Projekt „Lernkurve“ von MAK architecture aus Zürich fasst das gesamte Raumprogramm unter einem Dach in einem quadratischen, kompakten Baukörper zusammen. Durch seine großmaßstäbliche Dimension vermag der Solitär sich in Dialog zur danebenliegenden Stadthalle wie auch zu der naheliegenden Eishalle und den großen Schulanlagen zu setzen. Mit der Fokussierung auf ein einzelnes Gebäude wird ein großzügiger, zusammenhängender Freiraum ermöglicht, der ein vielfältiges Entwicklungspotenzial aufweist. Der Neubau setzt sich an die nordöstliche Seite der Parzelle und ermöglicht im Westen entlang der Sure einen großzügigen Freiraum, der als ökologisch wertvoller Ausgleichs- und Naherholungsraum den öffentlichen Raum aufwertet.

Architekturvisualisierungen: Sekundarschulhaus Sursee
loomn | Außenansicht: Sekundarschulhaus Sursee

Geplante Zugänge zur Sure, großformatige Sitzpodeste und Liegegelegenheiten für die Schülerschaft und Öffentlichkeit machen den Flussraum erlebbar. Das Langsamverkehrsnetz wird gestärkt, eine zusätzliche Brücke verbindet das westlich der Sure gelegene Gebiet, insbesondere auch die Schule Neu St. Georg, mit dem Entwicklungsareal. Für das Büro MAK aus Zürich hat Loomn im Rahmen des Wettbewerbs mehrere 3D-Visualisierungen erstellt. Die professionellen Visualisierungen zeigen den Entwurf eingebettet in die unmittelbare Umgebung. Zudem wurden Innenbilder angefertigt, die besonders den Lichteinfall präsentieren. Insgesamt ermöglichen die Visualisierungen der Jury einen detaillierten Eindruck des Entwurfes zu gewinnen. Die Jury urteilt folgendermaßen: Der Wettbewerbsbeitrag „Lernkurve“ stellt ein sorgfältig geplantes Projekt dar, welches auf ortsbaulicher und funktionaler Ebene über weite Strecken zu überzeugen vermag. Die Konzentrierung auf ein Bauvolumen ermöglicht große Freiheiten in der Gestaltung der direkt umliegenden Räume sowie des Sureraums im Westen und des großzügigen Hauptplatzes gegen Süden und bietet dadurch einen hohen öffentlichen Mehrwert im Außenraum. Die Thematik der Schule als Lernlandschaft wird unter dem Dach architektonisch spannend umgesetzt und verspricht vielfältige Formen des Unterrichts.