Augustaanlage Mannheim

Auer Weber Assoziierte

Die Stuttgarter Entwickler Argon GmbH stellt die Weichen für ein großes Neubauprojekt auf ihrem Grundstück an der Mannheimer Augustaanlage 65-67. Wie Geschäftsführer Dirk Wehinger erklärte, könnte das bisher an 15 Büronutzer vollvermietete Gebäude mit 16.000 m² Geschossfläche in frühestens zwei bis drei Jahren einem Neubau weichen. Dieser würde auf knapp 22.000 m² - außer Büros - auch Wohnungen und ein Hotel beherbergen. „Der Büroanteil wird überwiegen“, sagte Wehinger, welcher das Unternehmen gemeinsam mit Ferdinand Piëch Junior leitet. Der Siegerentwurf eines Architektenwettbewerbs soll im Frühjahr 2019 feststehen und als Grundlage für einen neuen Bebauungsplan dienen. Argon hatte die Liegenschaft Anfang 2017 von der Landesbank Baden-Württemberg erworben. Die Augustaanlage ist die bedeutendste Stadteinfahrt Mannheims und Auftakt der repräsentativen Achse zum Wasserturm - dem Wahrzeichen der Stadt. Diese wurde 1907 aus Anlass der „Internationalen Kunst- und großen Gartenbauausstellung“ mit einer vierreihigen Platanenallee angelegt.

Die Augustaanlage und dabei insbesondere die zentrale Grünfläche wurden vor wenigen Jahren neugestaltet und bepflanzt. Mehrere in die Jahre gekommene Bürogebäude wurden bzw. werden saniert oder erneuert. Die Ansiedlung von gastronomischen Nutzungen erhöht die Nutzungsmischung und belebt den öffentlichen Raum. Das Wettbewerbsgrundstück mit einer Größe von ca. 7.300 m² liegt an der Augustaanlage direkt gegenüber dem Europaplatz. Der Auslober beabsichtigt die Realisierung einer Neubebauung, wobei das angestrebte Konzept von einer gemischten Nutzung bestehend aus Büro, Hotel, Wohnnutzung sowie eventuell kleinere Handels-/Gastronomieeinheiten im Erdgeschoss zur Augustaanlage hin, ausgeht. Die derzeit noch auf dem Grundstück befindlichen Verwaltungsgebäude werden zur Disposition gestellt. Die Besonderheit der Aufgabenstellung stellt die prominente Lage dar sowie die Möglichkeit, im Zusammenspiel mit der gegenüberliegenden Bebauung eine städtebauliche Markierung des östlichen Stadteingangs von Mannheim zu schaffen.

Visualisierungen: Augustaanlage Mannheim
loomn | Außenansicht: Augustaanlage Mannheim

Der fünfzehngeschossige neue Büro-Hochbau an der Schleinermacherstraße wird zusammen mit den weiteren Hochpunkten der Augustanlage zu einem Ensemble. Die vier Neubauten des Quartiers mit einer geteilten Nutzung aus 60 Wohnungen, Bürofläche mit rund 11.000 m² und Hotel mit 204 Zimmern stellen sich in ihrer Gliederung und Materialität als klare, feingliedrige Baukörper mit eigenständigem Charakter dar, die sich aus einem gemeinsamen Sockelgeschoss entwickeln. Der Freiraum auf Ebene +1 steht allen angebunden Nutzergruppen als grüner und nachbarschaftsfreundlicher Freibereich zur Verfügung. Das Architekturbüro Auer Weber hat Loomn mit der Visualisierung der Entwürfe für den Wettbewerb beauftragt. Als professionelle Agentur für 3D-Visualisierungen hat Loomn den Entwurf fotorealistisch visualisiert und in seine potenzielle Umgebung eingebettet, wobei die Visualisierung zeigt, wie sich das Gebäude an die benachbarten Bauwerke anpasst. So kann sich die Jury ein präzises und detailliertes Bild des Projekts machen. Der Fokus lag auf der Präsentation der Fassade und dem damit verbundenen Gesamteindruck. Letztendlich wurde der Entwurf mit dem dritten Platz ausgezeichnet.

Der Entwurf für die Neubebauung eines gemischt genutzten Quartiers gegenüber dem Europaplatz in Mannheim besticht laut Jury durch seine unorthodoxe Volumenverteilung im städtischen Raum. Die in ihrer Höhe differenzierte, plastische Volumetrie der vier Baukörper schafft ein stimmiges Gebäudeensemble im städtischen Raum. Es bildet, gemeinsam mit der südlich gelegenen Bebauung (Jahnbau) den östlichen Auftakt (Stadteingang) der städtebaulichen Entwicklung der Mannheimer Innenstadt und fügt sich gut in Körung und Maßstab in die Umgebung ein und schafft so reizvolle räumliche Verschneidungen. Durch das geschickte zurückversetzen des Hochpunktes an der Augustaanlage in Richtung Innenstadt vermeiden die Verfasser die direkte Konfrontation mit dem gegenüberliegenden Jahnbau und suchen eher die Nähe zu weiteren Hochpunkten an der Augustaanlage. Ein eingeschossiger Sockelbereich bildet die gemeinsame Mitte, welcher eine ebenerdige Erschließung der Tiefgarage inklusive Anlieferung aus der Nietzschestraße ermöglicht und ebenfalls von der Jury begrüßt wird. Hochwertige Funktionsbereiche umschließen den Sockel an seinen Außenseiten und schaffen so eine positive räumliche Verknüpfung mit dem städtischen Raum.

Visualisierung: Augustaanlage Mannheim
loomn | Außenansicht: Augustaanlage Mannheim