Alterssiedlung Espenhof

Bollhalder Eberle Architektur

In der Siedlung Espenhof Nord soll eine städtebaulich und architektonisch hochwertige Ersatzüberbauung mit rund 150 Alterswohnungen, einem großen Gemeinschaftsraum, einem Spitexbüro, einer Pflegewohngruppe/-tagesstätte, einem Kindergarten und Gewerberäumen entstehen. Es galt, Konzepte zu entwickeln, die gemeinschaftliches Wohnen stärken und mit einer hohen Nutzungsflexibilität einen Beitrag zu zeitgemäßem Wohnen im Alter leisten. Die neue Überbauung wird, aufgrund der Lage und Dimension des Areals entlang des Espenhofwegs von der Fellenbergstraße bis zur Langgrütstraße, einen wichtigen Beitrag an die Quartierentwicklung leisten. Die Stiftung Alterswohnungen beauftragte die Planzeit GmbH mit der Durchführung eines anonymen Projektwettbewerbs im offenen Verfahren für Architekten und Landschaftsarchitekten, wobei das Wettbewerbsverfahren dem öffentlichen Beschaffungswesen unterstand. Um eine hohe Transparenz zu gewährleisten, wurde der letzte von drei Jurierungstagen teilweise öffentlich abgehalten. Eine neunköpfige Jury beurteilte die 39 eingegangenen Projekte nach den Kriterien: Städtebau, Architektur und Außenraum, Betrieb und Gesellschaft, Wirtschaftlichkeit sowie Umwelt. Sie wählte schließlich das Projekt „Muchacho con pipa“ der Arbeitsgemeinschaft Bollhalder Eberle + Theres Hollenstein mit planetage Landschaftsarchitekten einstimmig zum Siegerprojekt. Für den siegreichen Wettbewerbsbeitrag hat Loomn als professionelle Agentur für 3D-Visualisierungen Bilder erstellt, die den Entwurf von außen zeigen. Der Jury wurde so ermöglicht, sich ein detailliertes Bild der Gebäude zu machen.

Der Fokus der Visualisierung lag auf der Außenansicht, um darzustellen, wie die Gebäude in Ihrer Umgebung in Kombination mit der Vegetation wirken. Die Alterssiedlung Espenhof liegt in einem Wohngebiet in Zürich-Albisrieden, zwischen den ausgedehnten Anlagen der Stadtgärtnerei und des Schulhauses Letzi. Charakteristisch für die Umgebung sind sich immer wieder öffnende Blickachsen in die Tiefe der Grundstücke und eine dichte Begrünung mit mächtigen Bäumen. Heute wird die Siedlung den Bedürfnissen für das Wohnen im Alter nicht mehr vollumfänglich gerecht. Während der Espenhof Süd als Zeitzeuge erhalten bleibt, soll durch den Ersatzneubau Espenhof Nord die Chance genutzt werden, mehr Wohnraum zu schaffen und innovative Konzepte umzusetzen.

Drei typologisch stark verwandte, unterschiedlich hohe Baukörper bilden ein Ensemble und verweben die neue Alterssiedlung mit der heterogenen Umgebung und dem Grünraum. Entlang der Fellenberg- und der Langgrütstraße begleiten zwei tiefere Anbauten die Straßenräume, welche eine angemessene Maßstäblichkeit schaffen und den Blick frei auf den Hügelzug der Albiskette lassen. Zur Grundstücksmitte hin bilden die Bauten „Köpfe“ aus, welche Bezüge zu den bestehenden Bäumen schaffen und die drei Häuser formal zu einer Einheit zusammenbinden. Es etabliert sich ein prägnanter und öffentlicher Mittelpunkt in der neuen Siedlung. Der mächtige Baumbestand bleibt weitestgehend erhalten und wird mit Espen und Eichen ergänzt. Im Erdgeschoss sind sämtliche öffentlichen und halböffentlichen Nutzungen angeordnet, sowie Erdgeschosswohnungen mit direkter Erschließung über die Zugangslaube. Ein Großteil der insgesamt 155 Wohnungen sind 2.5-Zimmer-Wohnungen, welche um eine zentrale Zone mit Küche, Bad und Garderobe organisiert und Ost-West orientiert sind. Hofseitig gibt es einen großzügigen Eingangs- und Essbereich mit einem direkten Zugang zur Gemeinschaftsloggia, die sich jeweils zwei Wohnungen teilen. In den „Köpfen“ und straßenseitig über Eck sind die Treppenhäuser als Mehrspänner organisiert. Auch diese Wohnungen sind über Eckfenster zweiseitig orientiert und werden durch die Nähe zu den Baumkronen und Blicke in die Freiräume charakterisiert. Alle Wohnungen profitieren sowohl vom Zugang auf eine Gemeinschaftsloggia als auch auf einen individuellen Außenraum im Osten oder Westen. Die Neubauten reagieren auf die heterogene Umgebung mit einer selbstverständlichen Zurückhaltung, die an Bauten aus der Gartenstadt erinnert. Eine leicht wirkende Holzkonstruktion gliedert die Fassade vertikal. Im Erdgeschoss begleiten die nach unten geführten Doppelstützen aus Holz den Laubengang. Dieses Motiv erinnert an die inventarisierte Siedlung Espenhof Süd vis-à-vis der Straße und fasst den siedlungsinternen Hofraum. Stadtklimatisch wertvoll ist laut Jury die neue Mitte mit der gemeinschaftlich genutzten Fläche um die große, identitätsprägende Buche, welche die SAW-Siedlung mit dem öffentlichen Freiraum verknüpft und für Begegnungsmöglichkeiten sorgt.

3D-Architekturvisualisierung: Alterssiedlung Espenhof
loomn | Außenansicht: Alterssiedlung Espenhof