Alterssiedlung Frauenfeld

Wild Bär Heule Architekten AG

Die Erbengemeinschaft Frei plant in der Brotegg in Frauenfeld eine Alterssiedlung mit 33 Wohnungen. Das Vorhaben komme zur rechten Zeit, sagt die Bauherrschaft, denn im Quartier stehe ein Generationenwechsel an. Ein Bistro, ein Brunnen, ein gepflasterter Vorplatz und Nadelbäume: Das vom Zürcher Architekturbüro Wild Bär Heule entworfene Bild einer neuen Siedlung an der Ecke Brotegg- und General-Weber-Straße strahlt dörfliche Idylle mit mediterranem Flair aus. Ganz im Sinne der Bauherrschaft, der Erbengemeinschaft Frei.

Deren Sprecher Ulrich Frei sagte: „Mit unserem Vorhaben wollen wir im Quartier einen Ort des Seelenfriedens schaffen.“ „Mit der Siedlung wird die Brotegg wieder das, was sie schon in unserer Kindheit war: Ein Quartiertreffpunkt.“, sagte Frei weiter. Laut Baugesuch will die Familien-AG – an der alle Geschwister gleich beteiligt sind – rund 14 Millionen Franken in den Bau der drei Mehrfamilienhäuser stecken. Das Projekt werde zum größten Teil durch eine Winterthurer Pensionskasse fremdfinanziert. Die kalkulierten Mieten lägen etwas oberhalb des ortsüblichen Durchschnitts.

Im Herbst 2018 informierten die vier Brüder und die Schwester die Anwohnerschaft der näheren und weiteren Umgebung. „Weil das Interesse so groß war, mussten wir den Anlass kurzfristig in den Vortragssaal des Kantonsspitals verlegen.“, sagte Frei. 75 Personen hatten teilgenommen, und vom obersten Stock des Spitalhochhauses habe man eine gute Sicht auf die Parzelle mit dem ehemaligen Bauernhof. Wohnhaus und Ökonomiegebäude, auf dem fünf Generationen Frei als Bauern wirkten, sollten abgerissen werden. Das Projekt kam zur rechten Zeit, denn in vielen Einfamilienhäusern in Huben stand ein Generationenwechsel an. Quartierverträglich eingepasst bilden drei Wohnhäuser eine lose Gemeinschaft für das Wohnen im Alter. 28 Wohnungen von 2,5 bis 4,5 Zimmern in zwei winkelförmigen und einem länglichen Bau gruppieren sich um einen Hof, von wo aus erstere erschlossen werden.

Architekturvisualisierung: Alterssiedlung Frauenfeld
loomn | Außenansicht: Alterssiedlung Frauenfeld
3D-Architekturvisualisierung: Alterssiedlung Frauenfeld
loomn | Innenansicht: Alterssiedlung Frauenfeld

Der Charakter der Siedlung gradiert von repräsentativ öffentlich bis zu zurückgezogen privat, was sich im Außenraum und im Ausdruck der Fassade ablesen lässt. Diese ist mit Holz verkleidet, jedoch nicht in den Erschließungsbereichen, die sich im Innern als Bewegungsräume mit Aufenthaltscharakter, als solche auch möbliert, das gemeinschaftliche Wohnen betonen.

Das Attikageschoss entspricht keiner Standardlösung, sie ergänzt die insgesamt dreigeschossigen Bauten als skulpturaler Abschluss. Für Gäste der Mieter – in Vollbelegung 45 bis 50 Personen – gibt es ein Gästestudio. Zusätzlich noch eine Tiefgarage für Autos und Velos, natürlich mit E-Ladestation und eigenem Carsharing, dazu ein öffentliches Bistro, ein Spa- und Fitnessbereich, eine Bibliothek, ein Mehrzweckraum und eine Gesundheitspraxis. Der Außenbereich verfügt dazu über einen Park, eine Grillstelle und einen Wasserspielplatz. Natürlich ist der Bau energetisch auf dem neuesten Stand. Wichtig ist die betriebswirtschaftliche Nachhaltigkeit, da der Betrieb sich selber tragen muss.

Die Grundidee des Wohnkonzepts Brotegg sei „Sicherheit“, welche Lebensqualität erzeuge. Wichtig hierfür ist das „Assisted Living“. Die Firma Bonacasa bietet individuell an, was es braucht: von der Wohnungsreinigung über Wäscheservice und Mahlzeitendienst bis zur 24-Stunden-Sicherheit. Vreni Frei Blatter, Fachfrau Gesundheit, betreibt inhouse eine Gesundheitspraxis, ein niederschwelliges vorärztliches Beratungsangebot, das vor Ort etwa in Prävention oder Betreuung unterstützt.

Für die Vermarktung der Wohnungen hat Loomn als professionelle Agentur für Architekturvisualisierungen mehrere 3D-Bilder erstellt. So konnten potenzielle Interessenten einen idealen Eindruck von ihrem möglichen neuen Zuhause gewinnen. Die fotorealistischen Visualisierungen zeigen den Entwurf sowohl von innen als auch von außen. Zudem wurden Visualisierungen mit verschiedenen Materialien erstellt, um die Wirkungsweise zu untersuchen und den Architekten bei den Entwürfen zu helfen.