Berufsschulzentrum Konstanz

campus Architektur

Der Landkreis Konstanz beabsichtigt im Zuge der langfristigen Schulentwicklung die Zeppelin-Gewerbeschule und die kaufmännische Wessenberg-Schule in einem neuen Berufsschulzentrum Konstanz zusammenzuführen. Die neu zu errichtende Berufsschule soll am Standort der Zeppelin-Gewerbeschule in Konstanz-Petershausen entstehen. Bereits 2012 wurde der grundsätzliche Beschluss für einen Neubau eines Berufsschulzentrum Konstanz gefällt, bis 2028 soll dieses fertiggestellt werden, so der Plan. „Wir haben selten ein Projekt mit einer so langen Vorlaufzeit gehabt, aber bisher auch keines, das in einer solchen Tiefe durchgeplant wurde.“, lobte Kreisrat Siegfried Lehmann den bisherigen Weg, wenn der auch lang sei. Für den Neubau des Berufsschulzentrums soll es so viele Entwürfe wie nur möglich geben, deshalb hat der Kreis jetzt einen europaweiten Architekturwettbewerb gestartet. Erwartet wird eine städtebauliche Strukturierung des gesamten Projektgrundstücks und eine sinnvolle Eingliederung in die Umgebung. Zwei Schulen werden hier zum neuen gemeinsamen Berufsschulzentrum für 1.300 Schüler:innen und 160 Lehrkräfte zusammenwachsen. Neben Unterrichts- und Gemeinschaftsräumen sind eine Cafeteria, eine Sporthalle und Werkstätten geplant. Darüber hinaus sollen im Zuge des Neubaus des Berufsschulzentrums auch Räumlichkeiten für das Kreisarchiv und das Kreismedienzentrum geschaffen werden. Das nachzuweisende Raumprogramm umfasst ca. 16.300 m² und das Projekt wird insgesamt rund 90 Millionen Euro kosten. Für das auf Bildungs- und Sportstätten spezialisierte Büro Campus Architekten hat Loomn als professionelle Agentur für 3D-Architekturvisualisierungen mehrere 3D-Bilder erstellt. Konkret wird der Innenhof mit den Gebäuden präsentiert, wobei die Visualisierung für den Wettbewerbsbeitrag einen detaillierten Eindruck von dem erstellten Entwurf ermöglicht.

3D-Architekturvisualisierung: Berufsschulzentrum Konstanz
loomn | Außenansicht: Berufsschulzentrum Konstanz

Besonders das Berücksichtigen von Schülern, Vegetation und der Umgebung lassen den Entwurf lebendig wirken und zeigen somit, wie der Alltag des neuen Berufsschulzentrums aussehen könnte. Die Arbeit 1007 von Campus Architekten ordnet drei Gebäude als gegenüber der bestehenden Gebhardschule an und bildet so ein Gesamtensemble „Schulcampus“. Der Entwurf schlägt ein Gebäude mit kaufmännischer und gewerblicher Schule in einem Gebäude vor. Im Erdgeschoss der Schule sind die gemeinschaftlich genutzten Räume und die Verwaltung gut zugänglich platziert. Die Eingangshalle ist so großzügig angelegt, dass sie auch für kleinere Versammlungen genutzt werden könnte. Von der Eingangshalle gehen jeweils Treppen hinauf in die verschiedenen Schultypen. Im südlichsten Bereich des Erdgeschosses ist die Cafeteria mit vorgelagertem Außenbereich ansprechend angeordnet und lädt zum Verweilen ein. Der Eingang zum zweigeschossigen Werkstattgebäude erfolgt vom gemeinsamen Zugang zum Campus und die Anlieferung erfolgt von der Pestalozzistraße über den Bauhof. Die Anordnung der Werkstätten um den Bauhof herum ist laut Jury ebenfalls gut gelöst. Das dritte Gebäudeelement beherbergt die großzügige neue Sporthalle und das Kreismedienzentrum. Die Sporthalle wird vom Campusschulhof von Süden aus erschlossen und ist funktionabel. Das Kreismedienzentrum, welches durch einen Lichthof von der Sporthalle getrennt wird, ist ebenfalls vom Schulcampus von Süden aus zugänglich, obwohl es mit der Sporthalle in einem Gebäude beherbergt ist, hat es organisatorisch seine Eigenständigkeit. Die drei Gebäude sind laut Jury von ihrem Verhältnis Bruttogrundfläche zum Soll-Entwurf positiv zu bewerten, ebenso beim Verhältnis der Nutzfläche. Der gelungene Entwurf konnte die Jury so weit überzeugen, dass er im Rahmen des Wettbewerbs eine Anerkennung erhielt, welche mit einem Preisgeld von 36.000 Euro verbunden ist.