Naturhistorische Museum Genf

MAK architecture

Mit 15 Millionen Exemplaren ist das Naturhistorische Museum Genf das führende Museum dieser Art in der Schweiz. Zu schaffen machen dem Museum die Voraussetzungen für die Lagerung. Die Hoffnungen ruhen auf einem geplanten Neubau. Museumsdirektor Jacques Ayer erwartet, dass das neue Gebäude bis 2022 fertig gestellt ist. Ein Architekturwettbewerb sei lanciert worden, nachdem ein Kredit über 2,4 Millionen Franken gutgeheißen wurde, sagte Ayer auf Anfrage. Gewinner des prominent besetzten Wettbewerbs war das Züricher Büro MAK architecture. Die Dimensionen der Sammlung sind gewaltig: Die klassierten Exemplare erstrecken sich über eine Regallänge von 30 Kilometern. Zu ihrer Konservierung in 120.000 Gläser waren 40.000 Liter Ethanol notwendig. In diesem speziellen Kontext muss das Erweiterungsprojekt des Museums eine adäquate Antwort auf städtischer, landschaftlicher und sozialer Ebene geben.

Mit dem neuen Gebäude könnten die rund 30 Naturwissenschaftler des Naturhistorischen Museums die zoologische und mineralogische Sammlung besser zur Geltung bringen. Vom Bestand sind heute nur fünf bis zehn Prozent den Besuchern zugänglich. Jedes Jahr kommen rund 100 Forscher aus der Schweiz und dem Ausland, um den Bestand zu erforschen. Die große Sammlung stellt die Infrastruktur auch vor Herausforderungen. Neben eines Brandfalls sind auch gefräßige Insekten und Temperaturunterschiede in den Lagern eine Gefahr, wie Ayer weiter ausführt. Das Naturhistorische Museum genießt eine privilegierte Lage im Zentrum von Genf: Auf einem natürlichen Hügel gelegen und vom Park Malagnou umgeben, bietet der Ort eine grüne Oase, die von den Genfern als Erholungsraum geschätzt wird. Der Lageplan verrät, was ein Besuch des Geländes bestätigt, nämlich einen Museumskomplex, der als solitäre und autonome Komposition im Park mit seiner Umgebung agiert.

Das Projekt von MAK architecture schlägt vor, ein einfaches und kompaktes Volumen im Park zu platzieren. Mit seinem minimalen Fußabdruck und der gemessenen Größe zielt das Projekt darauf ab, die Qualitäten des Ortes hervorzuheben und die Baumstruktur zu erhalten. Der Neubau für die Aufbewahrung der Kollektionen vervollständigt durch seine Ausrichtung die natürliche Artikulation des gebauten Ensembles. Durch seine Fassadenausrichtung zur Rue de Villereuse gibt das neue Volumen dem Museumspol ein neues Gesicht. Das Projekt ist durch ein ausschließlich blindes Programm definiert, dessen Inhalt der Öffentlichkeit verborgen bleibt. Dennoch soll das Gebäude die Sammlungen „visuell zugänglich“ machen, indem es eine visuelle Spur im Stadtraum hinterlässt und so eine neue Lesart in den bestehenden Komplex bringt. Tagsüber übernimmt die Marmorhülle die Klarheit des bestehenden Ausstellungsgebäudes und schlägt eine architektonische Brücke zwischen dem Bestehenden und dem Neuen. Vom Abend bis in die frühen Morgenstunden verwandelt sich das abstrakte und undurchsichtige Volumen in eine warme Laterne inmitten der Bäume, deren durchscheinende Mineralhaut an einen gemeißelten Bernsteinblock erinnert, in dem sich die kostbare, tausendjährige Spezies befindet und offenbart.

Für das siegreiche Büro MAK aus Zürich hat Loomn im Rahmen des Wettbewerbs mehrere 3D-Bilder erstellt. Die professionellen Visualisierungen zeigen den Entwurf eingebettet in die unmittelbare Umgebung. Zudem wurden Innenbilder angefertigt, die besonders den Lichteinfall präsentieren. Insgesamt ermöglichen die 3D-Visualisierungen der Jury einen detaillierten Eindruck des Entwurfes zu gewinnen. So hat Loomn dazu beigetragen, dass die Jury überzeugt und der Wettbewerb gewonnen werden konnte.

3D-Architekturvisualisierungen: Museum Genf
loomn | Innenansicht: Museum Genf
Architekturvisualisierung: Museum Genf
loomn | Außenansicht: Museum Genf