Campus Hochschule St. Gallen

Max Dudler

Die Universität St. Gallen benötigt dringend mehr Raum, um ihre Kernaufgaben – Lehre, Forschung und Weiterbildung – qualitativ hochstehend erfüllen zu können. Die Strategie der Universität sieht vor, den bestehenden Campus Rosenberg mit einem zweiten, innerhalb einer Gehdistanz von 15 Minuten gelegenen Standort zu ergänzen. Für rund 3000 Studierende sowie Dozierende und Mitarbeitende sind im neuen Campus Platztor rund 14000 m² Hauptnutzfläche vorgesehen. Das Platztor-Areal befindet sich direkt angrenzend an die nördliche Altstadt der Stadt St. Gallen. Im Westen und Süden wird das Grundstück durch die zwei stark befahrenen Kantonsstraßen Unterer Graben und St. Jakob-Straße, im Osten durch die Straße Magniberg und hangseitig im Norden durch die Böcklinstraße begrenzt.

Der Perimeter umfasst eine Fläche von ca. 9500 m². Im neuen Campus am Platztor bildet die Erweiterung des Lehr- und Forschungsraums der Hochschule St. Gallen den Schwerpunkt. Es soll sich durch ein vielfältiges, zukunftsgerichtetes und innovatives Angebot für Lehre und Forschung in einem urbanen Umfeld als Wissenswerkstatt auszeichnen. Der Vision einer integrativen Wirtschaftsuniversität folgend, stellt gerade auch im digitalen Zeitalter die Stimulation der Präsenz und der Interaktion von Studierenden, Forschenden und Dozierenden für die Universität St. Gallen einen zentralen Leitgedanken dar. Dabei liegt der Fokus auf der Förderung des Austausches und der Kollaboration. Dies soll auf mehreren Ebenen durch informelle Begegnungs- und Lernzonen, eine hohe Öffentlichkeit, die Ermöglichung von forschungsnahem Lernen sowie die Förderung des studentischen Engagements gewährleistet werden.

Eine hohe Nutzungsflexibilität mit Möglichkeiten für überlagernde Nutzungen (Lehre, digitale Prüfungen, Veranstaltungen) ist sicherzustellen. Der neue Campus soll Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung und Umgestaltung des Umfeldes werden. Der Campus soll als ein realer Platz im digitalen Zeitalter, der zu lebenslangem Lernen einlädt und den Rahmen zur Weiterentwicklung gibt, wahrgenommen werden. Ein Ort, an dem Menschen gerne Zeit verbringen, verweilen, lernen, forschen oder arbeiten und der zudem Offenheit und Öffentlichkeit vermittelt. Der Lehrraum soll optimale Voraussetzungen für unterschiedliche Unterrichtsformen und das selbstbestimmte Lernen bieten. Entsprechend gewährleisten vielfältige Lernzonen sowie Lern- und Unterrichtsräume eine große Vielfalt und Flexibilität für kollaboratives Lernen und konzentriertes Selbststudium. Die Räumlichkeiten der Forschung sind im Sinne der forschungsnahen Lehre und des Austauschs in direkter Nähe zum Lehrraum angeordnet. Die räumliche Anordnung, Verbindung und Nähe der Forschungsflächen zueinander unterstützen den interdisziplinären Austausch unter Forschenden. Die Forschung findet in Büros statt, welche durch ihre hohe Flexibilität eine Vielfalt an Arbeitsformen und einfache Umstrukturierungen innerhalb der Forschungsbereiche sowie zu Lehrraum erlauben.

3D-Visualisierung: Hochschule St. Gallen
loomn | Außenansicht: Hochschule St. Gallen
Visualisierungen: Hochschule St. Gallen
loomn | Innenansicht: Hochschule St. Gallen

Das Zentrum Platztor soll ein vielfältiges Angebot an Verpflegungsmöglichkeiten bieten. Dabei stehen nicht eine zentrale Mensa im Vordergrund, sondern unterschiedlich ausgerichtete, kleinere Verpflegungsstationen im Sinne von Cafés und Bistros, die das urbane Flair als Begegnungsplätze unterstützen. Das studentische Engagement und sportliche Aktivität werden gefördert. Unter Gewährleistung der Priorität der Lehre sollen die Infrastrukturen am Platztor auch für weitere öffentliche Anlässe genutzt werden können. Mit dem Projektwettbewerb wird ein sowohl wirtschaftlich und funktional wie auch städtebaulich und architektonisch überzeugendes Projekt mit einem Generalplanerteam für die Projektierung und Realisierung gesucht. Für den Architekten Max Dudler hat Loomn im Rahmen des Wettbewerbs mehrere 3D-Visualisierungen erstellt. Die Außendarstellung zeigt, wie sich der Entwurf in die Umgebung einfügen würde und wie das Gebäude belebt aussieht. Außerdem hat Loomn Innenbilder zur Materialstudie erstellt, um die optische Wirkung verschiedener Baustoffe einschätzen zu können.