KIFF 2.0 Kulturzentrum Aarau

:mlzd

Das Kulturzentrum Aarau KIFF ist die wichtigste Adresse im Kanton Aargau für moderne und junge Musik und das Haus einer der kantonalen Kultur-Leuchttürme. Doch das KiFF hat ein Problem: Es befindet sich in einer alten Futterfabrik und diese ist so baufällig, dass der Betrieb dort nicht mehr lange weitergeführt werden kann. Darum soll ein Neubau entstehen unter dem Projektnamen „KIFF 2.0“.

Mit dem Neubau des Kultur- und Konzertgebäudes soll im Telli-Quartier direkt neben dem heutigen KIFF ein hochflexibles Kulturkompetenzzentrum des Kantons Aargau entstehen. Geprägt von teils großmaßstäblichen Industriegebäuden tritt die unmittelbare Umgebung des KiFF homogen und eintönig in Erscheinung. Die Gegensätzlichkeit zwischen der Gewöhnlichkeit des Ortes und den herausragenden Kulturevents des KiFF als Inspiration erachtend, versucht die vorgeschlagene Architektur vermittelnd wie auch stärkend in den Kontext einzugreifen. Es waren zwei Bühnen, ein großer Saal für ca. 1.000 Personen mit einer Galerie, welcher teils bestuhlt sein kann sowie ein kleiner Saal für rund 300 Personen, wo kleinere Bands und Newcomer auftreten können, von Geschäfts- und Projektleiter Oliver Dredge vorgegeben.

Ein guter Gastrobereich soll das Kulturerlebnis abrunden. Wichtig ist auch, dass es weiterhin Produktionsräume für Kultur gibt, also Übungsräume für Bands, aber auch Ateliers oder Büroräume für Kultur. Im Entwurf von :mlzd werden drei kompakte, einfache Volumen mit dem vorgegebenen Raumprogramm mittels eines großen Daches in Form eines „Hutes“ zusammengehalten. Mittels dieser starken ikonographischen Figur soll die Gebäudearchitektur Teil der Identität des neuen „KIFF 2.0“ werden und in erster Linie ein Ort des Austausches und der Aneignung darstellen. Dieses Wirkungsfeld beginnt bereits im Außenbereich unter dem gedeckten Vorplatz des Zugangsbereiches, der sowohl als Aufenthaltsort wie auch als Veranstaltungsort fungiert. Die jeweils zwischen den Einzelvolumen liegenden, überdeckten Räume sind mehr als reine Erschließungsflächen, da diese in Form von Wintergärten vorgeschlagenen Raumschichten als Begegnungs- und Kommunikationsräume dienen.

Die Mitarbeiter und Nutzer des „KIFF 2.0“ sollen sich diese Flächen aneignen und als attraktive Aufenthalts- und Arbeitsräume nutzen. Durch das Zurückspringen zweier Volumen entsteht ein großzügiger, gedeckter Vorbereich, der als gemeinsames Entree für die unterschiedlichen Veranstaltungsbereiche bzw. das Restaurant fungiert, aber auch als zusätzlicher, niederschwellig zugänglicher Veranstaltungsbereich denkbar ist. Diese Konfiguration erlaubt neben einer klaren Adressbildung eine gleichsam flexible wie intuitive Zugangslogik. Im Raumprogramm enthaltene Funktionsbereiche wie beispielsweise die Saalgalerie, das Restaurant oder die im Platzbereich angeordneten Bandräume lassen sich ohne Mehraufwand einfach als separate, temporäre Veranstaltungsräumen nutzen und erweitern so das Spektrum und Profil der gleichzeitig durchführbaren Events.

Innerhalb der drei Hauptvolumen sind die einzelnen Funktionsbereiche in horizontalen Schichten angeordnet: Im Erdgeschoss bilden diese in ihrer linearen Staffelung den Veranstaltungsablauf (Vorplatz – Foyer – Sanitär/Garderobe – Bar – Saal) ab bzw. tragen in ihrer Auftrennung von Publikum und Backstage/ Anlieferung einem reibungslosen Eventablauf Rechnung. In den Obergeschossen erlauben sie eine flexible Raumanordnung bei gleichzeitiger einfacher Orientierbarkeit. Um den hohen Schalldämmanforderungen und der zu erwartenden intensiven Nutzung gerecht zu werden hat die Fassade eine hohe Redundanz und Robustheit zu gewährleisten. Aus diesem Grund finden zwei Fassadenaufbauten Anwendung: Einerseits eine schwarz lasierte Holzpfostenriegelfassade andererseits schwarz geölte Spundwände. Letztere bieten insbesondere im niederen Schall-Frequenzbereich eine effiziente Schalldämmung, respektive die dazu erforderliche hohe Flächenmaße. Im Rahmen des Wettbewerbs hat Loomn für :mlzd mehrere 3D-Architekturvisualisierungen erstellt. Die Bilder zeigen den Entwurf von innen und von außen und ermöglichen somit eine detaillierte Betrachtung des Entwurfes.

3D-Architekturvisualisierung: KIFF Aarau
loomn | Innenansicht: KIFF Aarau
 Architekturvisualisierung: KIFF Aarau
loomn | Außenansicht: KIFF Aarau